Die Steinmarken


Geschichten und Gerüchte aus dem Hochland   

Gerüchte aus 2017

Hier könnt ihr die vergangenen Gerüchte nachlesen.




Jahrestag überschattet, aber frohgemut in die Zukunft

Ein gutes Jahr nach der Schlacht im Wald von Nuvellpi, als der Krieg in den Steinmarken an der Südstation entschieden wurde, gedenken die Menschen und ihre Verbündeten an diese Stunde. Vor Ort enthüllte Magister Elekander mit den Gästen sein gestiftetes Denkmal mit dem alle Opfer und Streiter in Erinnerung gehalten werden sollen. Insbesondere Ceris Celedig, die wohl einen besonderen Beitrag leistete in dem sie sich der Untotenkönigin Tyrasha im Duell stellte. Am folgenden Tag wurde dann auch noch in den Regenpausen ein wenig gefeiert und im Rahmen von Spielen gewetteifert. Abends spendierte Wehrmeister Sigismund einen Festschmaus a la Hopfmalz.

Überschattet wurde dieses Ereignis durch die längste Nacht, die hinlänglich berühmt und berüchtigt ist. Immer noch mit Schaudern wird von Verstorbenen berichtet, die erschienen seien - gefangen im Moment ihres Todes. Doch die weisen Gelehrten und Zauberer, die tapferen Abenteurer und Krieger erkannten in allem eine Lösung und erlösten jene unruhigen Geister. Immerhin ist nun jeder gewarnt beim Schmieden stets die Ärmel hochzukrempeln bevor sie Feuer fangen oder den Nachlauf einer Destille nicht in leere Tobis-Flaschen abzufüllen und hinters Haus zu stellen.

In Nuvellpi werden Stadtwächter, die der Erste Magistrat Laurentz eingestellt hatte, vermisst. Magistrats-Assistentin Ann-Marie teilte mit, dass die vier Wächter auf einem Patrouillengang nach Brückweiler waren, dort aber nie angekommen seien. Dafür gehen die Erkrankungen zurück, die kürzlich im südlichen Wald von Nuvellpi überhandnahmen. Eine Alchemistin teilte mit, dass weiterhin Vorsicht zu walten sei bei Pflanzen, die braun-welk zu sein scheinen. Diese würden eine ungesunde Wirkung entfalten. Die Ursache läge wohl an verdorbenen Orten, wie man sich ausdrückte, die jedoch gereinigt wurden. Gelehrte vermuten, dass es sich um Nachwirkungen des Krieges gehandelt haben könnten. Tyrasha hat mit ihrer Macht das Weltengefüge so in Ungleichgewicht gebracht, dass es kein Wunder wäre, Verderben über Natur, Tier und Mensch gebracht zu haben.

Aus den Westmarken erreichte die Südstation ein Brief, der an die ostmärkischen Herrschaften gerichtet war. König Dormias lädt zu einer Hofhaltung ein. Es sei es wohl, der das Königreich Skruut ausrief, welches aus der Hälfte des Turma-Reiches bestehe. Von unseren Verbündeten dort gibt es leider keine Nachrichten und so scheint es geboten selbst mal nach dem Rechten zu sehen und König Marbod aufzusuchen. Denn angeblich sei sein Bruder Arminion im Kampfe gefallen und jener überlebender Prinz zum König der Turma gekürt worden.




Jahrestag der Schlacht und Gemischtes

Schmied Sean richtet die Südstation für den Jahrestag ein. Einige Dörfler ziehen für paar Tage zu Verwandten nach Nuvellpi, damit die Hütten frei für die Helden sind. In der "Fetten Henne" wird man von Katinka und Theobald Hopfmalz begrüßt und bewirtet.

Seltsame Krankheiten treten gehäuft auf. Gerade nach dunklen und verregneten Nächten. Viele glauben, dass es mit dem Rabenfieber zu tun hat. Die Dyvli aus der Siedlung nördlich von Hochdorff, Hochfelden, berichten sogar, das Wesen Rabukra gesehen zu haben. Rabukra ist bei den Dyvli in etwa das, was in Hochdorff als der Rabenmann gefürchtet wird.

In Hochdorff wird viel Stoff in grün karierter Farbe bestellt. Es soll sich ein Weber der Dyvli niedergelassen und ein kleines Haus bezogen haben. Sobald die neue Wolllieferung nach der Herbstschur aus Steinwacht eintrifft, wird der Betrieb aufgenommen.

Auf einem kleinen alten Friedhof bei Steinwacht, der wohl ursprünglich von Glaubenden des Einen errichtet wurde und nun von vielen genutzt wird, sollen Ereignisse gemeldet worden sein. Die Mutter von dem derzeitigen Dorfältesten soll dort Blumen verkaufen. Der alte Greis ist geschockt. Er sagte, dass sie vor 15 Jahren noch lebte und genau dies getan hat. Es ist das Gespräch in Linas Taverne schlecht hin.




Von hier und dorten

Forstklingen können nun auch in Steinwacht angeheuert werden um sicheren Geleit von und nach Nuvellpi zu gewährleisten. Dort wurde ein neuer Forstklingenposten an der Wegstation eingerichtet. Hintergrund ist, dass Forstnarbe und Sigismund bereits in Gabelheim ein gemeinsames Unternehmen zur Ausbildung von Rekruten laufen haben und sich im Kampf gegen Tyrasha verbündet hatten.

Über die Fährinsel verbreiten sich die Gerüchte aus dem Westen, dass die Stärke der Turma durch die harten Kämpfe der letzten Jahre gegen viele Gegner erschöpft wurden. Zuletzt gegen die eigenen Leute, die sich im Königreich Skrûût wiederfinden. Zudem seien die Fronten im Bürgerkrieg verhärtet. Fast scheint es als finde man sich mit der Situation ab und akzeptiert den Herrschaftsanspruch des anderen Königs.

So überrascht es, dass seit kurzem in hohem Maße Waren von den Turma über die Insel in die Ostmarken gebracht werden, insbesondere Nahrungsmittel, die die Turma selbst dringend benötigten. Dafür sollen vom Eisenhaus der Zwerge in Steinwacht Wagenladungen von Waffen und Rüstungen zur Fährinsel geschickt worden sein, die für die Turma bestimmt seien. Wer sich daran erinnert, dass im letzten Jahr die Turma ihrerseits von Nahrungsmittelknappheit betroffen waren, wird sich über diesen Umstand umso mehr wundern.




Das neue Jahr beginnt mit Schwung

Über den Winter, der etwas länger blieb als sonst und auch recht hart war, bewegten sich in den Steinmarken nur wenige. Das wenige, was nach dem Krieg und den vielen Flüchtlingen blieb, wurde sparsam verzehrt und ja, nicht alle haben den Winter überlebt. Dennoch kann berichtet werden, dass ausgerechnet das junge Handelskontor der Ostmarken für Erleichterung schafft. Handelsmeister Carbonius konnte bei einer Reise ins nahe Stauchen einen burgundischen Abgesandten einige Fuder Getreide abringen, die über den Nordpass nach Nuvellpi geliefert wurden. Dort, wo die Knappheit am schlimmsten war konnte sie gelindert werden. In Steinwacht sind die meisten Dyvli-Flüchtlinge bereits während des letztes Frühjahrs angekommen und konnten selbst knappe Vorsorge treffen. In Hochdorff wurden die Reserven verbraucht. Dafür wurden sie dort auch am freizügigsten geteilt, da viele Dyvli offenbar in verwandtschaftlicher Beziehung zu den Hochdorffern stehen. Dyvli waren es wohl, die vor Jahrhunderten die Siedlung Hochdorff gründeten, so die Erzählungen. Nun gibt es nördlich von Hochdorff die Dyvli-Siedlung Hochfelden. Und damals galt unsere Hochlandpforte bereits als die Pforte ins Reich der Turmlande.

In Nuvellpi Wald tun sich allerdings immer noch seltsame Dinge insbesondere im düsteren Dunkeltal. Dort wo seit jeher das "Biest von Nuvellpi" zu Hause sein soll - halb Löwe, halb Bär - wurden im Frühjahr wieder verstärkt Wölfe gesichtet. Ein Jäger berichtete, dass er bei der Pirsch nach Wild von einem riesigen Wolf mit gelb glühenden Augen angegriffen worden sei. Andere Wölfe hätten dabei zugeschaut. Der Wolf habe den Jäger "meilenweit" durch den Wald gezerrt und anschließend von ihm gelassen. Mit zerrissenen Kleidern und vielen Schürfwunden wurde der Jäger unweit der Stadt aufgefunden. Verstörend ist, dass neben ihm ein gerissenes Reh lag und er selbst ansonsten unversehrt war. Viele glauben nun, dass das Biest wieder da ist und niemand es wagen solle das Dunkeltal zu betreten. Was aber wieder die Monsterjäger auf den Plan rufen wird… es kommt halt alles wieder.

Im nahen Ausland hat sich auch etwas zugetragen, wie man in den Tavernen nun öfter hört. Das alte Königreich Cotienne - unweit der Hochlandpforte im Osten - sei zur einen Hälfte verwildert und zur anderen Hälfte von stauchischen und burgundischen Soldaten überfallen und annektiert worden. Angeblich sei zuvor ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Tja, streiten sich zwei, freuen sich die anderen zwei, wie es scheint. Ein Grund mehr, warum die Steinmarken solch expansionistisch geprägten Königreichen keinen Grund für derlei Pläne liefern sollten. Außerdem ist bekannt geworden, dass sich südlich von Stauchen ein neues Land konstituiert hat. Aber mehr der Name ist nicht bekannt: Neunherz. Es bleibt aber dabei: Die Steinmarken sind von Burgund umgeben und teilen lediglich eine gebirgige Südgrenze zu Stauchen.

Zuletzt gibt es nur zu berichten, dass an der Südstation von Nuvellpi in der ersten November-Woche ein Fest ausgerichtet werden soll. Es jährt sich das Ende des Krieges gegen den Feind aus dem Westen, Tyrasha genannt, die mit ihren schrecklichen bleichen Soldaten und den blauen Augen Nuvellpi und die Westmarken überfallen hat. Vor Ort sollen die Lebenden wie die Toten geehrt werden. Und es gibt wohl einiges an Spiel, Spaß und Spannung, wie man hört.




Der Stand der Dinge

Der Wintereinbruch in den Steinmarken kam zuletzt recht spät aber dafür umso deutlicher. In Nuvellpi ist man sich sicher und die Alten berichten: "Meine Junge, die Kälte misst man hier in Minuten. Wie lange dauert es bis der Rotz an der Nase gefriert. In den letzten Jahren konnte man noch gute 15 Augenblicke darauf warten und das nur wenn einem der Wind an der Nase ging. Gestern hat es nicht mal 5 Augenblicke gedauert und ich brach mir einen Zacken ab. So kalt ist es!" Die Umstehenden nickten bibbernd und zustimmend.

Es ist also kalt. Und somit hat man Zeit das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Die meisten in Nuvellpi konnten durch den späten Wintereinbruch rechtzeitig ihre Häuser von den Zerstörungen des Krieges im Oktober instand setzen oder Obdachlose in die verwaisten Häuser umgesiedelt werden, derer die nie wieder in ihr Heim kehren werden. Auf der Fährinsel sieht es am schlimmsten aus. Hier konnten die Schäden nicht so rasch behoben werden und wird wohl noch andauern. Die meisten wurden vor dem Kämpfen nach Gabelheim evakuiert und verbleiben dort über den Winter. Nur wenige Wächter harren auf der Insel. Im Frühjahr wird man sich um den Wiederaufbau kümmern müssen. Aus den Westmarken dringt nichts. Doch sind keine schlechten Nachrichten nicht eher gute Nachrichten?

Während sich die Steinwachter und Nuvellpi dem Krieg widmeten, konnte Hochdorff einen Wachstumsschub verzeichnen. Die meisten der Dyvli siedelten sich in der Nähe, nördlich, von Hochdorff an und wurden zunächst irritiert aber zunehmend freundlich aufgenommen. Denn es war erstaunlich, dass die Hochdorffer und Dyvli nicht nur den gleichen Bekleidungsstil pflegten sondern einzelne Begriffe, die Hochdorffer gelegentlich nutzen, im Sprachschatz der Dyvli auftauchen. Die Sprache der Dyvli ist schon sehr verschieden und von unterschiedlicher Aussprache. Zu aller Erstaunen gibt es sogar Familien mit dem gleichen Nachnamen in beiden Gemeinschaften. So hat zum Beispiel der Bürgermeister Jorma MaKallister einen scheinbaren Verwandten begrüßt, der als einziger Überlebender seines Namens aus dem Westen hierher floh.

Andern Orts begegnet man den Flüchtlingen mit eher gemischten Gefühlen, denn die Lebensmittelknappheit betrifft nun alle. Die Ostmarken hatten viele Gefallene im Krieg zu beklagen, aber im Gegensatz zu den Westmarken kaum Verheerungen ertragen müssen. Dennoch sind viele Lebensmittel verbraucht worden und auch das Verhalten dieser Fremden ist für so einige gewöhnungsbedürftig. Dennoch wollen wir hoffen, dass der Geist der Ostmarken sich durchsetzt: "Es zählt nicht, woher du gekommen bist oder wer du warst. Es zählt, was du jetzt machst und wer du jetzt bist."

Das bringt einen zum nächsten Punkt: Das Handelskontor der Ostmarken, geführt von Handelsmeister Carbonius, hatte im vergangenen Jahr viele Mühen auf sich genommen, die ostmärkischen Städte mit Angebot und Nachfrage auszugleichen. Es ist zu erwarten, wenn es weiter so erfolgreich läuft, dass sich die Märkte und damit die Preise in allen drei Städten anpassen. Die Reaktionen sind recht positiv bisher, denn so intensiv haben alle drei Städte bisher noch nie gehandelt und ihre Waren getauscht. Carbonius sieht in diesem Jahr zum ersten Mal die Möglichkeit mit bestimmten Waren ins Ausland zu gehen und dort steinmärkische Waren anzubieten.


2016